Eine Kolumne rund um astrologische Themen - von Bernhard Baumgärtner

Art. vom 22.07.2024

Astrologie – Ursprünge der Symbolsprache und Denkweise

 

 

Die astrologische Symbolsprache existiert auf dieser Erde bereits über Jahrhunderte bis Jahrtausende in vielen verschiedenen Kulturkreisen und Hochkulturen in Ost und West. Sie steht dabei im Gegensatz zum rational-begrifflichen Denken und bildet daher eine grundlegend andere Sichtweise auf die Welt und den darin eingebetteten Menschen, als die kausal-mechanische Orientierung der gegenwärtigen Wissenschaft. Im Kontrast zum objektivistischen Ansatz der 500- oder 600-jährigen Wissenschaft benutzt die Astrologie seit Jahrtausenden eine bildhafte Symbolik und arbeitet mit Analogien. 

Die Wurzeln gehen zurück auf die Omen-Astrologie in Mesopotamien und Babylonien, wo im 5. Jh. v.Chr. der astrologische Tierkreis als Referenzgrundlage für die Berechnung der Planetenstände entwickelt wurde. Im Nachgang der Eroberungszüge von Alexander dem Großen entstand um die Zeitenwende in Alexandria in Ägypten das System der klassischen (hellenistischen) Astrologie mit den bis heute benutzten 12 Tierkreiszeichen und den Planeten Sonne, Mond, und Merkur, den positiven Planeten Venus und Jupiter und den problematischen Planeten Mars und Saturn.

Bei Taggeburten, wenn die Sonne in der oberen Hälfte des Tierkreises steht, wurde Jupiter als besonders hilfreich und Mars als besonders schwierig eingeordnet. Bei Nachtgeburten (Sonne in der unteren Hälfte des Tierkreises) wurde Venus als ausgesprochen glücklich und Saturn als richtig harte Nuss betrachtet. Das Konzept der astrologischen Häuser, das aufgehende Zeichen (Aszendent), die Verstärkungen der Planeten im Zeichen ihrer Erhöhung oder ihre Schwächung (im Fall), all dies wurde in dieser Zeit entwickelt und findet noch immer bei einer fundierten astrologischen Beratung heute Anwendung. 

 

Zu der damaligen Zeit (also vor der römischen Eroberung) herrschten in Ägypten die Ptolemäer (Griechen aus Mazedonien) und machten Alexandria zu einem Zentrum der Kultur und des Fortschritts. Bekannt war vor allem die große Bibliothek von Alexandria mit einem umfassenden medizinischen Wissen, so dass viele Ärzte in der Antike dort studieren konnten. Die Papyrus Rollen in der Bibliothek von Alexandria waren überwiegend in griechischer Sprache verfasst, aber es gab wahrscheinlich auch Texte in hebräisch, buddhistische, zarathustrische Werke aus Persien und vedische Texte aus Indien. Im 3. Jh. v.Chr. hatte Alexandria Athen als Zentrum der griechischen Wissenschaft abgelöst. Es ist leider nichts an Original-Schriftrollen überliefert, und man streitet sich heutzutage wer zum Brand und zur Zerstörung der Bibliothek beigetragen hat. Ob es Julius Cäsar war, bei der Belagerung der Stadt, oder die Christen im 4. Jh. n.Chr. oder der muslimische Kalif Omar - der Verlust dieser Oase des Wissens und der Erkenntnis hat in der westlichen Welt die dunklen Zeiten des Mittelalters eingeleitet.  Auch  wenn  es keine überlieferten  Beweise 

gibt, mutet es nur logisch an, dass vieles an astrologischem Wissen und andere philosophische Denkansätze aus Indien, aus den Veden und dem Ayurveda dort westlichen Gelehrten zur Verfügung stand. Die vedische Astrologie und die zugehörigen vedischen Schriften, werden auf ein Alter von 3000 – 5000 Jahren geschätzt.

Ganz egal, ob man die griechisch-hellenistische Astrologie als das grundlegende System, auf dem die indische Astrologie beruht ansieht, oder umgekehrt, verfügt diese Symbolsprache über eine ungleich viel ältere Tradition, im Vergleich zur objektivistischen, rationalen Sicht der Wissenschaft seit der Renaissance.

 

 

Mars in Konjunktion zu Uranus bei Donald Trump

 

Am Montag den 15.7. 2024 hat die von vielen Astrologen in aller Welt beachtete Konjunktion von Mars und Uranus im Tierkreiszeichen Stier stattgefunden. Dieses Treffen der beiden Planeten unseres Sonnensystems, vor dem Fixstern „Algol“ war vielfach kommentiert worden. Der Name das Fixsterns Algol kommt aus dem arabischen und bedeutet „Dämon“, er gilt deshalb als Unheils-Gestirn. Mars steht für unsere Kraft, unsere männliche Seite, so wie wir uns durchsetzen. Er benötigt ca. 2,5 Jahre um einmal um die Sonne zu laufen. Damit läuft er viel langsamer als Uranus, bei dem ein Umlauf ca. 84 Jahre dauert. Uranus steht für die Überwindung von Grenzen und Strukturen, für Unberechenbarkeit und Überraschungen. Bei allen Mars-Uranus Aspekten kommt Action & Veränderung in unsere Welt. Je nachdem in welchem Haus sich diese Aspekte abspielen, können wir die betroffenen Lebensbereiche abschätzen und unser Verhalten dementsprechend anpassen. Natürlich war es sehr naheliegend das Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in Verbindung mit der zwei Tage später stattfindenden Konjunktion in Verbindung zu bringen. Obwohl das Quadrat zum Geburtsmars von Trump erst 2 Tage später exakt wurde. Interessant dabei ist, dass diese Konstellation in seinem 10. Haus stattfand – das Haus, welches in der Astrologie vor allem mit Beruf und Berufung, unserem Status in der Gesellschaft, dort wo wir nach außen treten, unser Auftritt in der Öffentlichkeit, in Verbindung gebracht wird. Also wäre Trump gut beraten gewesen, so wie Ronald Reagan, einen Astrologen zu konsultieren.

Ein Astrologe mit Grundkenntnissen in der hellenistischen Astrologie hätte bei Trump sofort auf seine Taggeburt bezuggenommen. Damit wird Mars zum größten Störenfried an sich, und eine Spannung ausgelöst durch das Quadrat des umlaufenden Mars auf den problematischen Mars des Geburtshoroskops ist eine Büchse der Pandora. Quadrat-Aspekte entstehen, wenn zwei Planeten in einem Winkel von 90 Grad zueinanderstehen. Dabei bildet sich schon in einem Orbis von 1-3 Grad ein Aspekt, der unter den Astrologen als größter Spannungsaspekt bekannt ist. Damit jedoch nicht genug, stand doch direkt neben dem umlaufenden Mars auch der umlaufende Uranus – gerade mal 1 Grad und 23 Bogen-Minuten entfernt. Der Zeitpunkt der unheilvollen Wahlkampfveranstaltung war der 13. Juli 2024 um 18:13 Ortszeit in der Nähe von Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania, damit fast genau 2 Tage vor dem Treffen von Mars & Uranus. Dass Uranus-Transite tiefgreifende Veränderungen und Umwälzungen im Leben einer Person hervorrufen ist bekannt, dabei steht er eigentlich für Veränderung und Innovation, aber auch für persönliche Transformation bzw. Selbsterkenntnis.

 

Ob bei Trump durch das Attentat ein Prozess der vertieften inneren Selbsterkenntnis angestoßen wurde, wissen vielleicht zukünftige Geschichtsschreiber zu berichten. Klar ist jedenfalls, dass durch das Überleben dieses Attentates seine Chancen Präsident zu werden, deutlich gestiegen sind, was die Aktienwerte und "Coinbörsen" umgehend honorierten.

 

 

Art. vom 22.07.2024